Konsortium zur Schaffung einer nationalen Forschungsdateninfrastruktur für und gemeinsam mit der Informatik (NFDIxCS)

Das Ziel des Konsortium NFDIxCS ist die Schaffung einer Infrastruktur, in welcher Dienste zur Speicherung domänenspezifischer Datenobjekte aus der Informatik unter Berücksichtigung der FAIR-Prinzipien bereitgestellt werden. Die Umsetzung erfolgt durch die Entwicklung eines Forschungsdatenmanagement-Containers (RDMC), in welchem Daten aus der gesamten Breite der Informatik, daher sämtlicher Sub-Disziplinen wie beispielsweise der theoretischen Informatik aber auch der Künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens, gemeinsam mit ihrem spezifischem Verarbeitungsumfeld hinterlegt werden. Neben den Daten selbst wird der RDMC die korrespondierenden Metadaten und Kontextinformationen, die zur Verarbeitung verwendete Software sowie die Ausführungsinformationen in standardisierter Form enthalten. Das Konsortium befördert die Umsetzung der FAIR-Prinzipien für Informatik-Forschungsdaten und Software-Artefakte und wirkt in diesem Zusammenhang auf die Herstellung allgemein akzeptierter Standards hin. Darüber hinaus fördert das Konsortium die Anwendung von Informatikmethoden wie Big Data, Künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen und bildet eine Plattform für die Kommunikation der Informatik-Community mit anderen Wissenschaftsbereichen bzw. NFDI Konsortien.

Das Konsortium NFDIxCS besteht aus einem Netzwerk von 17 Co-Antragstellenden und 38 Teilnehmern. Zu den Antragstellern gehören die Universität Duisburg-Essen, die Universität Potsdam, die Gesellschaft für Informatik e.V., das Karlsruher Institut für Technologie, die Universität Hamburg, die Ludwig-Maximilians Universität München, die Technische Universität München, die Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen, die Johannes Gutenberg Universität Mainz, die Technische Universität Dresden, das Forschungszentrum Jülich, die Universität Bayreuth,  die Universität Paderborn, die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, die Technische Universität Darmstadt, das Schloss Dagstuhl – Leibniz-Zentrum für Informatik und das FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur. Sprecher des Konsortiums sind Prof. Dr. Michael Goedicke von der Uni Duisburg-Essen und der Gesellschaft für Informatik e.V. sowie Prof. Dr. Ulrike Lucke von der Uni Potsdam und der Gesellschaft für Informatik e.V.

Die Mitarbeiter des FIZ Karlsruhe unterstützen das Konsortium in ethischen und rechtlichen Fragen mit Bezug zu der zu schaffenden Forschungsdateninfrastruktur in der Informatik. Dies umfasst zum einen die rechtskonforme Umsetzung der Infrastruktur, insbesondere im Lichte der normativen EU-Digitalstrategie, sowie die Bereitstellung von rechtlichen Diensten zur Nutzung der Infrastruktur und des RDMC. Bei Letzterem liegt der Fokus auf der Handhabung rechtlicher Fragen zur Nachnutzbarkeit von Daten in den verschiedenen Teilbereichen der Informatik. Während in bestimmten Teilbereichen der Informatik datenschutz- und urheberrechtliche Gesichtspunkte eine untergeordnete Rolle spielen, stehen diese beispielsweise im Bereich der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens im Zentrum aktueller Diskussionen und rechtlicher sowie ethischer Fragen. Die forschungsorientierte Beantwortung solcher Fragen wird ergänzt durch eine inhaltlich übersichtliche und schematische Aufarbeitung rechtlicher Strukturen zur Nachnutzbarkeit von Daten in der Informatik. Hierdurch soll das ethische und rechtliche Bewusstsein bei den Forschenden in der Informatik gestärkt und gleichzeitig die diesbezügliche Handhabung von Forschungsprojekten mit Blick auf die Nachnutzbarkeit der Forschungsdaten gefördert werden. Ein Schwerpunkt wird dabei auf den Umgang mit und die Zurverfügungstellung von Free and Open-Source Software gelegt.