Themenportal Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts

Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) hat den Anstoß gegeben, die Geschichte der Wiedergutmachung in Deutschland als wesentlichen Aspekt der deutschen Nachkriegs- und Demokratiegeschichte deutlicher als bisher geschehen darzustellen. Im Rahmen dieses Prozesses zur Quellensicherung und -präsentation sowie zur Erforschung der gesellschaftlichen Transformation von der Diktatur zur Demokratie nach 1945 sollen sowohl alle einschlägigen Quellen als auch das zugehörige Wissen an einer Stelle nachgewiesen, zusammengeführt und greifbar sein. Die Quellen und Quellennachweise sollen ergänzt und mit historischen, rechtlichen und aktenkundlichen Informationen verknüpft werden, um die präsentierten Quellen und die darin enthaltenen Aussagen einordnen und auswerten zu können. Die Präsentation soll mehrsprachig (mindestens auf Englisch, ggf. auch auf Französisch und Russisch) erfolgen. Es handelt sich damit um die Bereitstellung einer wesentlichen Ressource der Forschungsinfrastruktur.

Das umfasst die Bereitstellung kontextualisierender fachlicher Inhalte sowie der Technik zur Datenbereitstellung und -verknüpfung der Inhalte im Archivportal-D; dabei soll auf die Vorarbeiten aus dem DFG-Projekt „Aufbau einer Infrastruktur zur Implementierung sachthematischer Zugänge im Archivportal-D am Beispiel des Themenkomplexes ‚Weimarer Republik‘” aufgebaut werden.

FIZ Karlsruhe übernimmt in diesem Projekt drei Teilaufgaben:

• die Implementierung der für das Themenportal Wiedergutmachung notwendigen Softwarekomponenten und deren Pflege,
• die Bereitstellung und Fortschreibung der für dessen Betrieb notwendigen Infrastruktur inklusive der laufenden Administration,
• die Erforschung (semi-)automatischer Erschließungsverfahren und deren Überführung in den produktiven Betrieb.

Als technischer Betreiber und Softwareentwickler sowohl der Deutschen Digitalen Bibliothek wie auch des Archivportals-D mit seinen Themenportalen kooperiert FIZ Karlsruhe dabei eng mit den Partnern Bundesarchiv, Landesarchiv Baden-Württemberg und der Deutschen Nationalbibliothek. Der Bereich ISE führte das Pilotprojekt Wiedergutmachung  gemeinsam mit dem Landesarchiv Baden-Württemberg durch (Projektlaufzeit: 01. Mai 2020 – 31. Dezember 2022) und übernimmt im aktuellen Projekt die weitere die Erforschung (semi-)automatischer Erschließungsverfahren für historische Archivdokumente.

• M. Vafaie, M. Tan, H. Sack, Digitalisation Workflows in the Age of Transformer Models: A Case Study in Digital Cultural Heritage, Proc. of 1st International Workshop of Semantic Digital Humanities (SemDH 2024), CEUR-WS.org, online ceur-ws.org/Vol-3724/short5.pdf [local copy(PDF),bibTeX]
• M. Vafaie, O. Bruns, N. Pilz, J. Waitelonis, H. Sack: CourtDocs Ontology: Towards a Data Model for Representation of Historical Court Proceedings. In Proc. of the 12th Knowledge Capture Conference (K-CAP'23), 2023, pp 175-179, online at https://dl.acm.org/doi/abs/10.1145/3587259.3627562 [local copy(PDF)|BibTeX]
• M. Vafaie, J. Waitelonis, H. Sack: Improvements in Handwritten And Printed Text Separation in Historical Archival Documents. In Proc. of Archiving Conference, 2023, pp 36-41, online at https://doi.org/10.2352/issn.2168-3204.2023.20.1.0 [local copy (PDF)|BibTeX]

• Projektlaufzeit: seit 01. November 2021
• Kontakt: Frank Schwichtenberg
• Förderung: BMF (Bundesministerium der Finanzen)
• Projektpartner:
  Landesarchiv Baden-Württemberg (LABW)
  Bundesarchiv (BArch)